Langeoog in der Hauptsaison, das bedeutet jedes Jahr wieder, dass die Infrastruktur der Insel an ihre Grenzen kommt und darüber hinaus. In diesen wenigen Wochen im Jahr reichen die Fahrradparkplätze nicht aus, die Strandkörbe werden knapp, auf den Straßen wird es eng und es wird schwierig, einen Platz im Lieblingsrestaurant zu bekommen.
In diesem Jahr kommen nun die Corona-Regeln dazu und auf Facebook und in den Leserbriefen wird von einzelnen heiß diskutiert, was andere alles falsch machen und wie scheinbar unhaltbar die Situation ist. Die persönlichen Reaktionen deuten in der Mehrzahl viel Verständnis an im Bewusstsein, das manches gerade nicht ideal lösbar ist.
Auch wir meinen, dass jetzt besonders neben Rücksicht, Respekt und Toleranz auch Gelassenheit und individuelle Lösungen gefragt sind. Jeder einzelne muss prüfen, was er zur Lösung beitragen kann. Der Bahnhof und die Fähren sind nicht für Corona gebaut, sie wurden noch nicht einmal speziell für die Hochsaison geplant. Die Schiffahrt trägt dem Bedürfnis der Menschen nach Raum in dieser Zeit mit einer freiwilligen Begrenzung der Fahrgastzahlen Rechnung. Auf den Schiffen und Bahnsteigen, in der Inselbahn und auf den Kaianlagen gilt die Abstandsregel nicht, da es sich um ÖPNV handelt. Nur die Maskenpflicht muss beachtet werden. Fahrgäste sind jedoch aufgerufen, Abstand nach Möglichkeit zu halten.
Wenn allerdings 3.000 Menschen zeitgleich abreisen wollen, dann wird es schwierig, da hilft auch kein Buchungssystem und keine Vorbestellung von Plätzen. Dann ist der Einzelne gefragt, gelassen zu bleiben und - wenn er Sorgen um seine Gesundheit hat - für sich selbst zu entscheiden, ob es für ihn wirklich die 11.30 Uhr-Fähre sein muss. Wer sich in die Menge stellt, tut dies (wie auf den Fotos, die auf Facebook veröffentlicht wurden) freiwillig, die Masken helfen dabei, eine gewisse Sicherheit herzustellen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Inselbahnhof und auf den Fähren leisten in diesen Zeiten Außergewöhnliches. Corona stellt sie noch in stärkerem Maße vor eine große Herausforderung als uns alle; und sie müssen mit einzelnen Menschen, die Ansagen missachten, ebenso umgehen, wie mit ungezählten, sich oft widersprechenden und vielfach unsachlich vorgetragenen Vorschlägen, wie man alles besser machen könnte. Sie stehen unter enormem Druck. Wirklich helfen kann man ihnen, wenn man geduldig ist, dem großen Andrang aus dem Weg geht, Ansagen beachtet und sie, wie alle anderen Mitmenschen, respektvoll behandelt.
Das gilt zur Zeit auch wieder auf den Straßen: Fußgänger sollten die Gehwege nutzen und Radfahrer die Fußwege respektieren und das Fahrradverbot im Ort beachten. Beim Parken sollte man immer daran denken, dass auch Rettungsfahrzeuge noch passieren können. Das ist alles gar nicht so schwierig und dann können alle einen schönen Urlaub haben.
Unser Fazit: "Wir freuen uns, dass Sie da sind, helfen Sie mit, für alle in schwieriger Zeit einen schönen entspannten Urlaub möglich zu machen!"