"Eigentlich..." - Für Schulleiterin Christine Deuter ist es eines der Worte der Coronakrise, doch auch wenn die Entlassfeier für neun Schülerinnen und Schüler der Inselschule mit ungewohnten Rahmenbedingungen stattfand, bewies sie doch, dass auch in dieser Zeit ein festlicher Rahmen in kleinem Kreis möglich ist. Denn "Sang- und Klanglos" sollten Annelie Barenthin, Lea Dokoupil, Hauke Gabler, Finn Janssen, Wiebke Matzies, Reto Recktenwald, Emilia Schadel, Lilly Sowe und Kai auf keinen Fall die Inselschule verlassen. Statt eines herzlichen Händedrucks hatte Christine Deuter für alle Schülerinnen und Schüler einen persönlichen Spruch ausgewählt, die Zeugnisse und Geschenke wurden nicht übergeben, sondern von den jungen Erwachsenen abgeholt.
Nach einer Einspielung eines Grußwortes von Landrat Holger Heymann mit einer Gratulation, dem Hinweis auf das Kochbuch "Ich habe Hunger, was nun?" mit Rezepten der Landfrauen des Landkreises und dem Wunsch, der Heimat treu und verbunden zu bleiben, wandte sich Bürgermeisterin Heike Horn an die Absolventinnen und Absolventen. Auf der Inselschule gewesen zu sein, sei ein großes Privileg, stellte sie fest, hier kenne jeder jeden und das stärke den Einzelnen. Steife Brisen würden daher echte Insulaner nicht umwerfen. Sie rief die jungen Menschen auf, ihre Verantwortung für die Gestaltung der Welt anzunehmen. Sie haben da jedoch keine Sorge und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sie auch am Festland ihrem Heimathafen treu bleiben.
"Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt" - So eröffnete Matthias Fischer mit Blick auf Corona sein Grußwort. Er rief die Entlassschülerinnen und -schüler auf, die Erfahrungen dieser ungewöhnlichen Zeit zu nutzen, um daraus Selbstvertrauen zu entwickeln. Für die Schule habe sie einen Digitalschub bewirkt. Jördis Recker hatte für den Förderverein wieder Schreibgeräte mit Gravur als Geschenk mitgebracht. Für sie sie dies nicht die Corona-Abschlussklasse, sondern wunderebare Menschen, für die jetzt ein neuer Lebensabschnitt beginne. Annelie Barenthin und Lilly Sowe dankten der Inselschule und den Eltern für eine schöne Schulzeit, in der sie fürs Leben viel gelernt hätten.
Dann wandten Kirsten Rottmann und Karsten Kugelberg an ihre Klassen. Sichtlich bewegt sagte Kirsten Rottmann, dass sie dankbar sei für die gemeinsame Zeit, die Klasse sei ihr ans Herz gewachsen. Sie zitierte aus einer Aufbruchgeschichte der Bibel den Satz "...er zog aber seine Straße fröhlich.." und rief die Schülerinnen und Schüler auf, ihren Weg zu gehen und dabei die Fröhlichkeit zu bewahren. Karsten Kugelberg lobte seine Klasse, auf die er sich immer verlassen konnte und die ein großer Zusammenhalt ausgezeichnet habe. Natürlich sei die Enttäuschung groß, denn die große Abschlussfeier, die bereits seit einem Jahr geplant wurde, musste abgesagt werden. Da er für die Schülerinnen und Schüler das Lied FHLLAE - RWK geschrieben hatte, musste die kleine Feierstunde nicht ohne kulturelles Highlight auskommen.
Zur Herausforderungen wurden die traditionellen Abschlussfotos auf der Treppe der Schule. Hier galt es, mal mit und mal ohne Masken die Abstände zu wahren und dennoch schöne Fotos für das Familienalbum zu machen.