"Das fängt ja gut an!" - Der Seniorenbastelkreis "klön un knütt" der ev.-luth. Inselkirche hat das Jahr mit einer großen Teetafel und Spendenübergaben begonnen. Statt einer weiteren Adventsfeier hatte sich der Kreis um Edith Kuper für einen Neujahrsempfang im Beiboot für die Spendenempfänger entschieden. Insgesamt 3.200 Euro konnten für den guten Zweck zur Verfügung gestellt werden, 1.000 Euro für Musik auf Langeoog, je 500 Euro für die Orgel der kath. Kirche Sankt Nikolaus, neue Polster für die Inselkirche, die Langeooger Seenotretter und das Kinder- und Jugendhospiz Wilhelmshaven und 200 Euro für das Jugendhaus am Meer auf Langeoog.
Edith Kuper berichtete über die Aktivitäten der fleißigen Gruppe, die vor Ostern und zum Beginn der Adventszeit immer viel Zuspruch für die beliebten Basare im Beiboot erfährt, nutzt die Einnahmen neben den Spenden für die Bastelmaterialien und gemeinsame Unternehmungen. Im letzten Jahr gab es eine Kutschfahrt mit Grillen zur Meierei, ein Kaffeetrinken und ein Spargelessen.
Seenotretter-Vormann Sven Klette zeigte sich beeindruckt vom Engagement der rüstigen Runde und dankte für die Spende, die man für die Sicherheit der Besatzung für die Finanzierung neuer Überlebensanzüge eingesetzt habe. Er konnte berichten, dass SECRETARIUS im vergangenen Jahr 160 Mal ausgelaufen sei, neben der Rettung von neun Menschen aus Seenot zählen dazu auch Kontrollfahrten im Revier, Fahrten zum Kraftstoffbunkern ans Festland und auch Krankentransporte. Immer wieder werde den Seenotrettern gesagt, wie wichtig die Präsenz des Rettungsbootes für Insulaner und Gäste sei. Auf einer Insel zu sein empfinden viele wie auf einem Schiff zu sein. Zu wissen, dass im Notfall, wenn der Hubschbauer Christoph 26 aus Sanderbusch nicht kommen kann, jederzeit sofort Hilfe da ist, vermittele ein Gefühl der Sicherheit. Die Besatzung bestehe aus engagierten Spezialisten, die Aufgaben an Bord seien klar verteilt.
Inken Peters, die sich landseitig um die Vertretung der Seenotretter kümmert und Vorträge und Kinoabende organisiert und die bekannten Sammelschiffchen betreut, bestätigte, dass die Seenotretter auf Langeoog bei Insulanern und Gästen ein hohes Ansehen genießen, das sich auch in der Spendenbereitschaft zeige. Die wichtige ehrenamtliche Arbeit für die Sicherheit aller mache allen große Freude.
Tina Seppelt berichtete als Leiterin des Jugendhauses von einem Zirkusbesuch bei Roncalli für die Inseljugend, die von der Spende möglich geworden sei. Zudem hätten die Mädchen und Jungen auf Kreativmärkten eigene Arbeiten angeboten. Sie habe sich gefreut, dass die Jugendlichen von der scheinbar altmodischen besonderen Zirkusatmosphäre gefangen und fasziniert waren. Akrobatik und Clowns habe beeindruckt, bewusst habe man einen Zirkus ohne Tierdressur gewählt.
Die Pfarrbeauftragte der kath. Kirche Sankt Nikolaus Susanne Wübker erzählte, dass sie sich über den Überraschungsanruf mit der Ankündigung der Spende sehr gefreut habe. Das ganze Projekt "Orgel" sei voller positiver Überraschungen gewesen. Seit dem Umbau der Kirche Anfang der 2000er-Jahre habe die Orgel der alten Winterkirche eigentlich nicht mehr ausgereicht. Orgelfachmann und Langeoog-Fan Andreas Ladach hatte 2017 die Idee, eine neue Orgel für die Insel zu suchen, doch eine geeignete Orgel war schwer zu finden. Erst der Hinweis auf die Auflösung eines Ordenshauses in der Schweiz gab dem Projekt Fahrt. Die sollte über Spenden innerhalb von drei Jahren finanziert werden, der Aufbau fand Anfang November.2019 statt. Gerührt zeigte sich Susanne Wübker von der Reaktion der Musikszene auf Langeoog und von Gästen und Insulanern. Benefizkonzerte und Spenden sorgte dafür, dass schon vor Weihnachten das Geld zur Verfügung stand.
Einen besonderen Hörgenuss habe es am Silvesterabend gegeben, als gleich zwei international renommierte Künstler an der neuen Orgel spielten. Konzertorganist und Kantor Ansgar Wallenhorst aus Ratingen, im 50. Jahr zu Gast auf Langeoog, und sein französischer Kollege und Freund Vincent Dubois, Titularorganist an der Kathedrale Notre-Dame de Paris, besetzten abwechselnd die Orgelbank und spielten zum Teil freie Improvisationen und lobten anschließend das Instrument.