Ingo Börgmann (SPD) hat sein Ratsmandat zurück gegeben. Das gab der Ratsvorsitzende Rainer Adelmund (SPD) zu Beginn der Sitzung des Rates am Mittwochabend bekannt. Eine Begründung für diesen Schritt wurde nicht bekannt gegeben.
Anschließend verlas Bürgermeisterin Horn die Beschlüsse mehrerer Eilentscheidungen, die die Vergabe von Arbeiten im Rahmen der energetischen Sanierung der Turnhalle in der Friesenstraße und landschaftsgärtnerische Arbeiten zur Neugestaltung des Rathausparks betrafen. In allen Fällen galt es wichtige Fristen einzuhalten.
Im April 2019 hatte der Rat die Umgestaltung des Rathausparks wegen der unklaren finanziellen Situation des Tourismus-Service Langeoog (TSL) wegen der gestiegenen Kosten des Baus des neuen Anwendungsbereiches im Erlebnisbad zurück gestellt. Zuvor hatte das viel diskutierte Projekt im Mai 2018 eine Förderzusage über 100.000 Euro durch die LEADER-Region Wattenmeerachter erhalten. Die Planung wurde jetzt noch einmal leicht überarbeitet, so dass die Kosten auf 230.000 Euro verringert werden konnten.
Der Rat beauftragte die Verwaltung, mit der Jugendherberge eine bei jüngsten Gesprächen ins Spiel gebrachte Alternative zu den zuvor geplanten Mobilheimen weiter zu prüfen. Ralf Heimes berichtete, dass nun hochwertige Zelte für die Gäste der Jugendherberge geprüft würden, zudem solle das Hauptgebäude saniert und durch einen Anbau ergänzt werden. Zuvor hatte Kim Streitbörger (CDU) Bedenken gegen Wohnwagen in den Dünen geäußert, die einen Präzedenzfall schaffen würden. Gleichwohl müsse die Jugendherberge erhalten bleiben und eine tragbare Lösung gefunden werden.
Der Rat lehnte den Antrag von Dr. Gabriele Hübener auf Errichtung eines Ärztehauses ab, da die Gemeinde im gebotenen Zeitrahmen den Bau nicht realisieren könne. Die Bedeutung eines Ärztehauses sei jedoch bekannt und solle weiter verfolgt werden.
Die Jahresabschlüsse 2018 und die Lageberichte der Eigenbetriebe TSL und Schiffahrt wurden festgestellt und die Ergebnisse auf neue Rechnung vorgetragen. Sigurd Uecker (CDU) mahnte jedoch dringend neue Konzepte für beide Betriebe an. Ein "weiter so" dürfe es nicht mehr geben. Eine schwarze Null im TSL müsse möglich sein, die Ursachen für die Verschuldung seien nicht behoben. Die Schiffahrt müsse in die Lage versetzt werden, höhere Gewinne zu erwirtschaften. Sonst würden weitere Verkäufe notwendig, neue Betten dürfe es aber nicht geben.
Jochen Voß (CDU) pflichtete dem bei, der TSL müsse gesund schrumpfen und das Angebot verbessert werden. Auch Heike Horn stimmte zu. Die strukturellen Probleme der vorhandenen Systeme könnten nicht durch Verkäufe gelöst werden, einen Ausverkauf dürfe es nicht geben. Die Betriebsformen müssten überdacht und ein effektives Controlling eingeführt werden, das kaufmännisches Handeln fördere: "Wir sind keine normale Gemeinde, sondern ein Unternehmen, das auch so agieren muss."
Heike Horn gab bekannt, dass Axel Schlemann aus Lüneburg Mitte Januar als Abteilungsleiter touristische Entwicklung eingestellt werde. Es sei ein anstrengender Prozess gewesen, bei dem die Gemeinde Unterstützung der DGP in Anspruch genommen habe. Die Auswahlkommission aus Mitgliedern von Rat und Verwaltung hätte sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und streng geprüft. Man sei überzeugt, eine gute Wahl getroffen zu haben und bitte um Unterstützung von allen Seiten.
Der Rat beschloss den Abschluss eines vorliegenden Vorvertrages der Inselgemeinde mit der Wohnungsbaugenossenschaft Uns Oog am 23. Dezember. Jan Martin Janssen (Union für Langeoog) danke allen, die dazu beigetragen hätten, "Uns Oog" so weit zu bringen, dass jetzt 34 Wohnungen gebaut werden können. Dies sei ein sehr wichtiger Schritt für die Zukunft der Insel und ein tolles Signal für alle Langeooger.
Kim Streitbörger stellte den Antrag im Bauausschuss über die Bebauungspläne der Insel zu beraten, um die Schaffung von Dauermietwohnraum zu fördern. Da First- und Traufhöhen die Größe der Gebäude vorgäben, könne man die Geschossflächenzahl zur Schaffung von Dauermietwohnraum aufheben. In vielen Gebäuden stünde hierfür ausreichend Platz zur Verfügung, der wegen Überschreitung der GFZ nicht genutzt werden dürfe.
Heike Horn kündigte an, dass für KWC und HdI eine verträgliche Lösung gefunden werden soll. Ein Investor des letzten Interessenbekundungsverfahrens habe schon Interesse an neuen Gesprächen signalisiert. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen solle unter enger Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vorbereitet werden.