800 Holztäfelchen des Projektes Macroplastik der Uni Oldenburg gingen am Donnerstagmittag von Langeoog von der Südmole aus auf ihre ungewisse Reise. Es war für dieses Jahr der letzte von sechs Auswürfen mit insgesamt 4.800 Tafeln an der deutschen Küste, im kommenden Jahr sollen die sogenannten Drifter an 14 weiteren Standorten ausgesetzt werden.
Im Prinzip sind die jetzigen Standorte Tests, bei denen die Drifter, die Auswahl der Standorte und die Registrierung der Fundstellen getestet werden sollen. Im kommenden Jahr werden 100.000 Drifter an norddeutschen Küsten, in Flüssen und auf Hauptschifffahrtswegen der offenen Nordsee auf den Weg gebracht.
Die Wissenschaftler haben 14 Brennpunkte an Küsten, Flüssen und auf See ausgemacht, wo sie ein vermehrtes Müllaufkommen durch Tourismus, Industrie, Seeschifffahrt oder Abfallwirtschaft vermuten. Jeder, der einen angeschwemmten Drifter finden, ist aufgerufen, diesen zu melden.
Auf Langeoog hatten Rosanna Schöneich-Argent und Elke Ahrensfeld beim Aussetzen der Tafeln Unterstützung durch Langeoogs Nationalparkranger Jochen Runar.Zuvor waren die Wissenschaftlerinnen am Emssperrwerk, Norddeich-Mole, Wilhelmshaven, Cuxhaven und nahe Helgoland auf einer stark befahrenen Schifffahrtsroute. Mit diesen Erfahrungen werden 2017 und 2018 bis zu dreimal im Jahr an sämtlichen Brennpunkten Holzschiffchen ausgesetzt. Neben den bereits erwähnten sind dies: Papenburg, Bremen-Häfen, Brake, Nordenham, Hamburg, Stade, Borkum, Neuharlingersiel, Schillig und Dangast.
Mit dieser Aktion wollen die Oldenburger Wissenschaftler Quellen, Verbreitungspfade und Verschmutzungsgebiete von treibendem Makroplastik, also sichtbaren Plastikteilen ab einer Größe von fünf Millimetern, in der Deutschen Bucht sowie im Wattenmeer untersuchen. Eines der Hauptziele ist es, Vermeidungsstrategien zu entwickeln, so dass langfristig weniger Plastikmüll im Meer landet.
