Aus dem Bergischen Land über beinahe die ganze Welt nach Ostfriesland – diesen Weg hat Christoph Kraft in seinen bislang 43 Lebensjahren genommen. Er ist einer von sieben Regionalleitern, die künftig den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) repräsentieren. Der gebürtige Remscheider ist in den Landkreisen Wittmund und Friesland zu allen Fragen rund ums Trinkwasser und Abwasser erster Ansprechpartner für Bürgermeister, Behörden und Kunden.
„Ich arbeite sehr gerne in dieser Region für diese Region“, sagt Christoph Kraft, der mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern seit zehn Jahren in Burhafe lebt. „Ich werde intensive Gespräche suchen, mich austauschen und den Kontakt halten“, kündigt der begeisterte Hobbyhandwerker an. Dabei setzt er stets auf eine entspannte Atmosphäre: „Mit einem Lachen geht alles leichter.“
Christoph Kraft hat für seine neue Aufgabe bereits viel Berufserfahrung gesammelt und dabei einiges von der Welt gesehen. Nach seiner Ausbildung zum Betriebsschlosser studierte er erfolgreich Maschinenbau in Heide/Holstein. Ab 2004 arbeitete er drei Jahre bei Enercon, dem größten deutschen Hersteller von Windenergieanlagen (WEA). Dabei war er nicht nur am Stammsitz dieser Firma in Aurich tätig, sondern weltweit unterwegs. 2007 wechselte der damals 34-Jährige zu E.ON, war als Projektingenieur in Gelsenkirchen und München eingesetzt, anschließend international als WEA-Fachingenieur und ab 2012 als Technischer Flottenmanager in Austin (Texas) und dem europäischen Ausland. Dieser Werdegang passt zu ihm, denn auch privat ist er gerne unterwegs und hat schon etliche Länder bereist.
Sein neues Arbeitsumfeld hat Christoph Kraft bereits gut kennengelernt. Er führt rund 45 Mitarbeiter auf dem Festland und den Ostfriesischen Inseln Wangerooge, Spiekeroog und Langeoog. Zu seinem Gebiet zählen acht Kläranlagen, fünf Wasserwerke und zwei Betriebsstellen. Der neue Regionalleiter und sein Team sind verantwortlich für 420 Kilometer Abwasserleitungen, 2300 Kilometer Trinkwasserleitungen und kümmern sich um etwa 60 000 Hausanschlüsse. Der OOWV versorgt die Menschen in den Landkreisen Wittmund und Friesland mit etwa 17 Millionen Kubikmetern Trinkwasser jährlich und reinigt in derselben Zeit 15 Millionen Kubikmeter Abwasser.
Christoph Kraft nutzte nun die Neuaufstellung des OOWV, um sich auf die Position des Regionalleiters zu bewerben. Das Unternehmen will seine Präsenz vor Ort stärken und lange Wege verkürzen. Dafür wurde das riesige Verbandsgebiet, das vom Dollart hinüber zu einigen Ostfriesischen Inseln bis hinunter an den Dümmer reicht, in sieben Regionen unterteilt.
Sein Wechsel vom Wind zum Wasser ist ein logischer Schritt. Wasser werde ein zentrales Thema der Zukunft sein, so seine Überzeugung. „Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrungen einbringen, um die Qualität der Trinkwasserversorgung, aber auch der Entsorgung sicherzustellen“, sagt er.
Der neue Regionalleiter ist – wenn er einmal nicht unterwegs ist – künftig im Wasserwerk Harlingerland in der Gemeinde Moorweg nahe Esens anzutreffen. Ende 2018 wird Christoph Kraft dann sein endgültiges Büro beziehen: Im Gewerbegebiet Schortens-Ostiem baut der OOWV am Nordfrost-Ring eine neue Betriebsstelle und löst jene in Schoost dafür auf.
