Abenteuer mit geklautem Boot

Nach einem Blick durchs Glas war für den Kutterkapitän am letzten Donnerstag die Lage klar. Ungefähr zwei Kilometer Richtung Spiekeroog trieb ein Ruderboot mit zwei Personen an Bord bei ablaufend Wasser in der Strömung. Bei ablandigen Winden mit Böen über 40 km/h Windgeschwindigkeit, Regenschauern und Temperaturen um 10 Grad war das ein klarer Notfall. Kurz nach 7 Uhr alarmierte er die Rettungsleitstelle der DGzRS in Bremen. Wenig später lief das Seenotrettungsboot "Neuharlingersiel" aus und schleppte die beiden Jugendlichen, 18 und 19 Jahre alt, zurück in den sicheren Hafen. Am Kai in Neuharlingersiel wartete bereits die Polizei auf die beiden, denn aus dem Rettungseinsatz war inzwischen ein Kriminalfall geworden. Die Abenteurer aus dem Landkreis Verden waren nämlich in einem gestohlenen Boot unterwegs. Ob sie schlichtweg die Abfahrt der Fähre nach Spiekeroog um 5.40 Uhr verschlafen hatten oder ihnen tatsächlich der Fahrpreis zu teuer war, wie sie bei einer ersten Befragung angaben, werden die weiteren Ermittlungen ergeben. Fest steht bereits, dass sie das Ruderboot im Sieltief entwedet und in den Hafen getragen hatten. Sie hätten eben eine alternative Möglichkeit gesucht, um zur Insel zu kommen.

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