Überraschend hat Joke Pouliart (Bündnis 90/Die Grünen) am Mittwochabend am Ende der Sitzung des Langeooger Rates sein Mandat niedergelegt. Er nannte persönliche Motive als Hintergrund für seine Entscheidung. Er habe sich gerne politisch eingemischt, um für eine nachhaltige Ausrichtung der Insel zu stehen und dankte Rat und Verwaltung für die Zusammenarbeit.
Gert Kämper (CDU) bedauerte im Gespräch mit Langeoog News den Schritt, seine Fraktion habe die konstruktive Zusammenarbeit mit ihm über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg sehr geschätzt. In gleicher Weise äußerte sich Jan-Martin Janssen und verwies unter anderem auf die gute Zusammenarbeit bei der vor kurzem übernommenen Tätigkeit im Vorstand des "bliev hier".
Für Joke Pouliart rückt die gerade als Vorsitzende der Ortsgruppe Bündnis 90 / Die Grünen bestätigte Vanessa Schmidt in den Rat nach. Der Vorstand zeigte sich von der Entscheidung von Joke Pouliart überrascht, dankte ihm für sein Engagement und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute.
Die Sitzung war zuvor vorweihnachtlich harmonisch verlaufen. Trotz langer Tagesordnung mit vielen richtungweisenden Themen wurde ein großer Teil der Entscheidungen einstimmig gefällt.
Der Rat beauftragte die Verwaltung, eine Grobplanung für die Neuentwicklung des Haus der Insel zu erstellen und ein geeignetes Verfahren zur Realisierung vorzuschlagen. Grundlage sei im Gegensatz zum ersten Interessenbekundungsverfahren, dass wesentliche Teile des Hauses im Eigentum der Kurverwaltung bleiben sollen. Dafür solle ein geeignetes Finanzierungsmodell gefunden werden. Gleiches gilt für das geplante "Familien- und Sporterlebniszentrum". Auf Basis des im Fremdenverkehrsausschuss vorgestellten Betreiberkonzeptes soll nach ebenfalls einstimmigem Beschluss ein konkretes Umbau- und Sanierungskonzept mit Grobkostenschätzung entwickelt und ein geeignetes Vergabeverfahren vorgeschlagen werden.
Die Agentur Iventos hatte im Ausschuss Ideen für die Integration einer Kletterarena, einer Abenteuergolfanlage, eines Multicourts, eines Beachmulticourts, eines Tennis- und eines Minitennisplatzes, eines Fitnessstudios, einer Trampolinanlage und der Spielangebote des Spöölhus vorgestellt.
Für 2016 und 2017 bereitet sich die Kurverwaltung darauf vor, das heutige Tenniscenter selbst zu betreiben und ein vollständiges Programm für den Sport- und Spielbereich zu gewährleisten. Hierfür sollen entsprechende Stellen geschaffen werden.
Auch für die Erneuerung der Toilettenanlagen am Westerpad und am Gerk-sin-Spoor sprach sich der Rat aus. Die Entscheidung über die Dachform - Satteldach oder Welle - solle nach der Ausschreibung erfolgen, in der von den Firmen Kosten für beide Alternativen vorzulegen sind.
Der Bebauungsplan "Kurgebiet" soll geändert werden, um planungsrechtliche Voraussetzungen für die geplanten Neuerungen am Hauptbad zu schaffen und der Bebauungsplan "Wohnen mit Ferienwohnen am Wald" nahm die letzte Hürde und wurde als Satzung beschlossen. Außerdem wurde die neue Gestaltungssatzung, die bereits im Rahmen der Dorferneuerung entwickelt worden war, verabschiedet.
Die Jahresabschlüsse 2014 der Eigenbetriebe Kurverwaltung und Schiffahrt wurden nach umfangreicher Diskussion in den Ausschüssen festgestellt, der Betriebsleitung Entlastung erteilt und die Jahresabschlüsse 2015 an die Treuhand Oldenburg vergeben.
Die durch das neue Trennsystem für Schmutz- und Niederschlagswasser erforderlichen Änderungen an der Satzung über die Abwasserbeseitigung wurden beschlossen. Bürgermeister Uwe Garrels kündigte für 2016 und 2017 vorübergehend deutliche Senkungen der Gebühren durch Überschüsse in 2013 und 2014 an, die in der Nachkalkulation festgestellt worden waren.
