Das Land Niedersachsen hat Langeoog noch in diesem Jahr eine Bedarfszuweisung von insgesamt 2,54 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Mit dem Abschluss der dafür erforderlichen Zielvereinbarung hat der Rat die Verwaltung am Mittwochabend in seiner letzten Sitzung der zu Ende gehenden Wahlperiode beauftragt.
Damit gehe eine lange Geschichte, die sich aus der finanziellen Situation der Inselgemeinde ergeben hat, zu Ende, resümierte Bürgermeister Uwe Garrels. Die dafür notwendigen Verkäufe habe sich der Rat in den zurück liegenden Jahren nicht leicht gemacht, jetzt biete sich aber die Chance für einen großen Schritt für Langeoog. Langeoog habe damit nicht nur alle Kassenkredite getilgt, es sei auch gelungen erstmals seit vielen Jahren einen ausgeglichen Haushalt vorzulegen.
Stichtag für die Ermittlung der Entschuldungshilfe sei der 31.12.2014. 75% des Defizits zu diesem Zeitpunkt wurden vom Land übernommen. Jetzt gelte es verantwortungsvoll weiter zu wirtschaften, der bestehende Investitionsstau als Folge der Entschuldung müsse nun seriös gegenfinanziert abgebaut werden. Langeoog könne aber in Zukunft selbst über die Finanzen der Kommune entscheiden.
Der Rat vergab zudem die Aufträge für die Ingenieurleistungen für die Erneuerung der Schmutzwasserkanäle, die Neuordnung der Regenwasserentwässerung und den Neuausbau der Straßen Vormann-Otten-Weg, Rosenweg und Polderweg, Teilabschnitt Melkerpad bis Gartenstraße, an die HI Nord Planungsgesellschaft in Osnabrück für insgesamt knapp 180.000 Euro. Die Ausführung folgt je nach den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde in den kommenden Jahren.
Auch das Interessenbekundungsverfahren Grundstück und Gebäude Feuerwehrhaus wurde nach der Aufnahme einiger Änderungswünsche auf den Weg gebracht. Unter anderem soll der Wiedererkennungswert des Gebäudes als ehemalige Wache und die nachbarschaftverträgliche Nutzung in die Bewertung einfließen.
Uwe Garrels dankte dem Rat für die geleistete fruchtbare Arbeit und vor ellem den scheidenden Ratsmitgliedern Willy Bollenberg, Johann Bünting, Vanessa Schmidt und Christel Sommer für ihr großes Engagement. Ratsmitglieder müssen bereit sein zu streiten und sich manchmal sogar öffentlich angreifen zu lassen. Er rief aber dazu auf, den großen persönlichen Einsatz jedes einzelnen für die Insel Wert zu schätzen und Ratsmitglieder fair zu behandeln. "Uns eint, dass wir alle wollen, dass es Langeoog besser geht". Die Ratsvorsitzende Birgit Kolb-Binder schloss sich dem Dank an die Kolleginnen und Kollegen und auch das Publikum an. Es sei eine aufregende Zeit gewesen mit einem sehr guten Ende für Langeoog. Frohen Mutes gelte es nun die nächsten Herausforderungen der kommenden Ratsperiode anzugehen.
