Auf Langeoog haben Anfang der Woche die Bauarbeiten für das neue Bahnschart am Hafen begonnen. Im Auftrag des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) wird in diesem Zuge nicht nur das alte Bahnschart der Inselbahn ersetzt, das den unsichersten Punkt im Sturmflutschutz der Insel darstellte, auch die Umgestaltung der Deichquerungen für die beiden Hafenzufahrten und eine Erhöhung der Deiche rund um das Schart bis zum Anschluss an den Flinthörndeich sind geplant.
Das unmittelbar seewärts gelegene neue Bahnschart ersetzt den im Jahr 1951 errichteten und 1976 ertüchtigten Vorgängerbau. Es wird mit einer Länge von fast elf Metern in Gleisrichtung mehr als doppelt so lang wie das Vorherige. Das alte Bauwerk besaß nur ein einfaches Torpaar, welches das Ende seiner Lebensdauer erreicht hatte und zudem fast 50 Zentimeter zu niedrig war. Im Sturmflutfall musste es mit Sandsäcken zusätzlich gedichtet in mühsamer Handarbeit gesichert werden.
Zusätzlich wird das Deichschart an der Störtebekerstraße, die unmittelbar östlich der Inselbahn in den Hafen führt, zurückgebaut und durch eine Deichrampe ersetzt. Das Schart wies konstruktive Mängel auf und war zu niedrig. Die Anhebung des Straßenniveaus um einen Meter ermöglicht den Verzicht auf das alte Schart, was eine weitere potentielle Gefahrenstelle in der Deichlinie wirkungsvoll beseitigt.
Zunächst werden von der Firma Jaeschke die Erdarbeiten durchgeführt, dazu pendelt das Frachtschiff FRISIA VIII zwischen Bensersiel und Langeoog, um mit LKWS und Dumpern insgesamt 3.500 Kubikmeter Kleiboden aus der Leybucht auf die Insel zu transportieren. Dazu sind in den kommenden zwei Wochen vier Transporte täglich geplant.
Wenn die FRISIA VIII im Hafen einläuft, wird es ungewöhnlich eng. Wegen der Breite von elf Metern kann das Schiff die Frachtrampe nicht nutzen. Daher fahren die Fahrzeuge über die große Rampe des Frachters auf der Ostseite des Hauptanlegers auf die Insel.
Die 58 Meter lange FRISIA VIII ist mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Mit der Abgasnachbehandlung AdBlue werden 90% der Schadstoff aus den Biodieselabgasen gefiltert. Insgesamt kann die FRISIA VIII 330 Tonnen Last aufnehmen und hat dann einen Tiefgang von 1,60 Meter. Drei Mann Besatzung um Kapitän Johann Schröder sind an Bord tätig.
