Fallschirmspringer der GSG 9 sind am Mittwoch aus einem Hubschrauber der Bundespolizei über Langeoog abgesprungen. Statt Terroristen-Camps waren die Touristenhochburgen Wangerooge und Langeoog die Ziele einer Übung, die wegen der Wetterbedingungen ausgewählt worden waren.
Im Mittelpunkt des Einsatzes stand die gezielte Landung auf engem Raum bei erschwerten meteorologischen Bedingungen. Immerhin wehte ein böiger Wind aus Nordost mit bis zu 50 km/h. Ein erstes Team war abgesetzt worden, um in der Nähe der Landebahn eine Zielmarkierung vorzunehmen, die dann von den nachfolgenden Springer angeflogen werden musste. Gesprungen wurde aus etwa 4.000 Fuß Höhe.
Die meisten Schirme waren grau als Tarnung, ein Schirm des ersten Teams hatte die Farben Schwarz-Rot-Gold. Als Hubschrauber wurde ein Eurocopter AS332 Super Puma eingesetzt. In dem vier Tonnen schweren Helicopter können bis zu 24 Springer mitfliegen, die Höchstgeschwindigkeit beträgt knapp 280 km/h. Das maximale Startgewicht beträgt 8,6 Tonnen.
Die GSG 9 der Bundespolizei ist die Antiterroreinheit der deutschen Bundespolizei, die auf Antiterrorkampf, Geiselbefreiung und Bombenentschärfung spezialisiert ist. Die Spezialeinheit wurde als Grenzschutzgruppe 9 1972 nach der Geiselnahme bei den olympischen Spielen in München gegründet. Einer der größten und bekanntesten Einsätze der GSG 9 war die Befreiung der von palästinensischen Terroristen der PFLP entführten Passagiere in der Lufthansa-Maschine Landshut in Mogadischu. Die Erstürmung von Flugzeugen gilt als das schwierigste der möglichen Einsatzszenarien.
