Das bekannte Wrack vor dem Pirolatal ist jetzt endgültig Geschichte. Schon im Februar hatte Langeoog News gemeldet, dass es schwer beschädigt ist, jetzt stecken nur noch einzelne Spanten und der Bugsteven im Sand, der Rest ist verloren.
Offenbar war der Priel, der sich im Bereich des Wracks gebildet hat diesmal so tief, dass das Wrack den Halt im Sand verloren hat und durch den Tidestrom so stark bewegt wurde, dass es in mehrere Teile brach. Ein etwa drei mal einen Meter großes Teil mit Spanten und Beplankung lag am Freitagabend im Bereich des Dünenübergangs Katastrophenstraße auf dem Strand.
Eine der letzten Aufnahmen des weitgehend intakten Wracks findet man auf der aktuellen CD des Langeooger Shantychors de Flinthörners "Home from the Sea". Auch in Google Earth findet man noch an der betreffenden Stelle ein Foto aus dieser Zeit.
Archäologen um Archäologin Dr. Jana-Esther Fries und Michael Wesemann vom Referat Archäologie des Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege hatten das Wrack 2013 intensiv untersucht, vermessen, fotografiert und über dendrochronologischen Untersuchung das Alter bestimmt. Es ist über 200 Jahre alt und stammt, wie auf Langeoog zuvor bereits vermutet, aus der Zeit der von Napoleon verfügten Kontinentalsperre von 1806 bis 1814.
Die Eiche, aus der Teile der Tjalk gefertigt wurden, wurde nach den Ergebnis von Dendroproben 1798 gefällt. Das Schiff war dann wahrscheinlich einige Jahre unterwegs bis es vor Langeoog ein jähes Ende fand.
Nach der Untersuchung war das Wrack unter einer Strandaufspülung verschwunden, 2015 aber wieder weitgehend unversehrt aufgetaucht.
